deutscher Germanist und Kulturwissenschaftler; Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK) in Wien 2007-2016; Veröffentlichungen u. a.: "Verhaltenslehren der Kälte", "Der Sound der Väter", "Suche nach dem Handorakel", "Der Schatten des Fotografen", "Die Staatsräte"
* 14. Januar 1939 Mönchengladbach
Herkunft
Helmut Lethen wurde am 14. Jan. 1939 in Mönchengladbach als Sohn des Kaufmanns Wilhelm Lethen und seiner Frau Ilse (geb. Plücken), einer Sekretärin, geboren. Er wuchs mit einem vier Jahre älteren Bruder auf.
Ausbildung
Nach dem Abitur (1959) am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium seiner Heimatstadt ging L. zunächst zur Bundeswehr. Ab 1960 studierte er Literaturwissenschaft, Soziologie und Religionsphilosophie in Bonn, Amsterdam und an der Freien Universität (FU) Berlin, wo er 1970 mit der Dissertation "Neue Sachlichkeit 1924-1932 zum Dr. phil. promovierte. Studien zur Literatur des 'Weißen Sozialismus'". Als Student war er 1965-1968 Redakteur der linksgerichteten Literaturzeitschrift "Alternative". Politisch engagierte er sich im Zuge der Studentenrevolte ("68er-Bewegung") in maoistischen Splittergruppen. Als Gründungsmitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands/Aufbauorganisation (KPD-AO) wurde er 1975 wegen "Versöhnlertums" ausgeschlossen.